Thoraxchirurgie

Die Thoraxchirurgie in Köln Merheim bietet das gesamte Spektrum an thoraxchirurgischen Eingriffen an.

Informationen zur Thoraxchirurgie
Thoraxchirurgie

Jährlich führen wir mehr als 2.500 Eingriffe, überwiegend zur Behandlung von Lungentumoren, durch. Kontakt: Tel.: +49 221 8907-18811

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Minimalinvasive Operationen bei Lungenkrebs

Minimalinvasive Eingriffe am Brustkorb haben eine lange Geschichte. Seit Jahrzehnten wird in örtlicher Betäubung eine Spiegelung des Brustkorbes durchgeführt, hierbei wurde nur ein Zugang für Kameraoptik und für das Instru-mentarium verwendet. Durch die Weiterentwicklung der Videotechnik ist das Operieren möglich geworden. Es werden meist 2-3 Zugänge als kleine Schnitte benutzt. Die Eingriffe erfolgen mittlerweile in Vollnarkose. Diese Operationstechnik wird auch als videoassistierte Thorakoskopie (videoassisted thoracic surgery = VATS) bezeichnet.

Durch kleinere Schnitte kann die Gewebeschädigung (Zugangstrauma) im Vergleich zur offenen Operation reduziert werden. Unter gewissen Voraussetzungen ist die Entfernung von Lungenanteilen bis zu einem Lungenlappen möglich.  Hier ist insbesondere die Größe und Lage des Befundes ausschlaggebend. Dieses wird im Lungenkrebszentrum Köln –  Merheim und Kalk – im Rahmen der Operationsplanung (Indikationskonferenz) unter den Thoraxchirurgen ausführlich diskutiert, der Patient wird über die Möglichkeiten der Operation und den Ablauf ausführlich aufgeklärt.

Der Tumor der Lunge sollte nicht größer als 3 cm sein, da sonst die Bergung der Lunge mit dem Tumor das Zugangstrauma soweit vergrößert, dass die Vorteile des Operations-zugangs nahezu verschwinden. Ferner sollten keine Absiedlungen des Tumors in die Lymphknoten vorliegen. Ziel der Tumoroperation an der Lunge muss immer die Entfernung des Tumors und der Lymphknoten in der Lunge und im Lungenmittelfeld sein.

Chirurgisches Team Merheim, Foto: Bettina Fürst-Fastré

Die Spiegelung des Brustkorbes erfolgt über zwei kleine Schnitte von etwa 2 cm Länge, einmal am unteren Ende des Brustkorbes in einer Linie durch den vorderen Rand der Achselhöhle, einmal etwas unterhalb des Schulterblattes. Ein etwa 5 cm langer Schnitt ist in der Linie der Achselhöhle im 4.-5. Zwischenrippenraum zusätzlich notwendig, hier wird am Ende der Operation das Lungengewebe mit dem Tumor aus dem Brustkorb entfernt. Die Entfernung der Lymphknoten kann über diesen Zugang ebenfalls erfolgen, ist an einigen Stellen jedoch technisch sehr anspruchsvoll.


Um die Entfernung der Lymphknoten in gleicher Qualität  zu erreichen wie in der offenen Operation, ist die Erweiterung der Spiegelung des Lungenmittelfeldes (Mediastinoskopie) sinnvoll. Die Mediastinoskopie ist ein Verfahren, das in den 60er Jahren des 20. Jahrhundert entwickelt wurde, um Proben aus Lymphknoten im Lungenmittelfeld zu entnehmen. Durch technische Neuerungen ist es mittlerweile möglich die Lymphknoten komplett im Mittelfeld zu entfernen. Dieses Verfahren wird als videoassistierte mediastinale Lymphadenektomie (VAMLA) bezeichnet und ist eine Erweiterung der Mediastinoskopie. Der Eingriff erfolgt über einen Schnitt über der Drosselgrube auf einer Länge von etwa 5 cm (auf Höhe des Schnittes für eine Schilddrüsenoperation).

In Abhängigkeit vom Befund werden die Eingriffe nacheinander, im Abstand von etwa einer Woche durchgeführt, hierfür muss das endgültige feingewebliche (histologischen) Untersuchungsergebnis der ersten Operation vorliegen, oder die Eingriffe werden in einer einzelnen Narkose hintereinander durchgeführt.

Eine Besonderheit für Patientinnen und Patienten, deren Tumor mit einem Befall des Brustfells (Pleura) einhergeht,  stellt die hypertherme intrathorakale Chemotherapie (HITOC) dar. Die hypertherme intrathorakale Chemotherapiebehandlung ist eine moderne Möglichkeit, im Rahmen einer Operation eine Spülung des Brustkorbes mit erwärmter Chemotherapie durchzuführen.

Diese Methode kommt bei bösartigen Erkrankungen des Brustfells (Pleura) in ausgesuchten Fällen zur Anwendung. In Kombination mit einer operativen Entfernung des Rippenfells kann sie bei Tumorbefall der Pleura eine sinnvolle Behandlungsoption darstellen. Mit einer speziellen Perfusionspumpe wird der Brustkorb mit einer auf 42° Celsius erwärmten Chemotherapie-Lösung über einen Zeitraum von 90 Minuten gespült. So werden mögliche verbliebene Tumorzellen nach der Entfernung des Rippenfells durch die lokale Wirkung der Chemotherapie abgetötet. Durch die Erwärmung der Lösung wird die Eindringtiefe der Chemotherapeutika deutlich vergrößert. Häufig wird diese Methode im Lungenkrebszentrum Köln – Merheim und Kalk – als Bestandteil einer sog. multimodalen Therapie (Operation, systemische Chemotherapie, Bestrahlung) eingesetzt.

Seite zuletzt aktualisiert am 20.11.2018